Digitale Zukunft auf dem Land: Chancen und Herausforderungen eines Rechenzentrums

Ein Rechenzentrum im ländlichen Raum ist weit mehr als ein technisches Bauwerk – es ist ein Symbol für Zukunftsfähigkeit, digitale Teilhabe und wirtschaftliche Erneuerung. In einer Zeit, in der Datenströme die Grundlage moderner Gesellschaften bilden, kann ein solches Zentrum zum Herzstück einer Region werden, die bislang eher abseits der digitalen Hauptschlagadern lag. Die Entscheidung, ein Rechenzentrum in einer ländlichen Gemeinde zu errichten, ist daher nicht nur ein wirtschaftlicher Impuls, sondern auch ein strategisches Bekenntnis zur Transformation.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein Rechenzentrum bringt Arbeitsplätze, zieht technologieaffine Unternehmen an und kann durch moderne Konzepte der Energieeffizienz und Wärmerückgewinnung sogar einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit leisten. Es kann die Digitalisierung der lokalen Verwaltung, Schulen und Betriebe beschleunigen und die Gemeinde als Standort für Innovationen etablieren. Doch diese Vision verlangt mehr als nur Begeisterung – sie fordert eine nüchterne Auseinandersetzung mit den infrastrukturellen Voraussetzungen und den damit verbundenen Herausforderungen.

Denn ein Rechenzentrum stellt hohe Anforderungen an die Energieversorgung. Die Gemeinde muss sicherstellen, dass eine stabile, leistungsfähige und idealerweise nachhaltige Strominfrastruktur vorhanden ist oder geschaffen werden kann. Ebenso essenziell ist die Anbindung an leistungsfähige Glasfasernetze mit redundanten Leitungen – ohne sie bleibt das Zentrum ein Tor ohne Anschluss. Auch die Standortwahl ist sensibel: Flächenbedarf, Lärmemissionen, Kühlung und Sicherheitsaspekte müssen mit ökologischen und sozialen Interessen der Bevölkerung in Einklang gebracht werden.

Besonders betroffen ist die Gemeindeverwaltung, die sich ihrer Rolle als zentrale Schnittstelle zwischen Projektträgern, Bürgerinnen und Bürgern sowie übergeordneten Behörden bewusst sein muss. Sie trägt die Verantwortung, Genehmigungsverfahren transparent und zügig zu gestalten, Fördermittel zu akquirieren und die Bevölkerung frühzeitig und offen zu informieren. Die Verwaltung muss sich darauf einstellen, neue Kompetenzen aufzubauen – etwa im Bereich digitaler Infrastruktur, Energieplanung und Standortentwicklung. Gleichzeitig ist sie gefordert, Sorgen und Widerstände ernst zu nehmen und in konstruktive Dialoge zu überführen.

Dabei muss von Anfang an sichergestellt sein, dass die entstehenden Kosten für Infrastrukturmaßnahmen, etwa für Stromleitungen, Straßenanbindung oder Netzwerktechnik, nicht der Gemeinde oder ihren Bürgerinnen und Bürgern aufgebürdet werden. Der Betreiber des Rechenzentrums muss vertraglich verpflichtet werden, diese Kosten vollständig zu tragen. Ebenso ist es von zentraler Bedeutung, dass das Unternehmen seine Gewerbesteuer in der Kommune entrichtet und nicht über komplexe Konstruktionen an andere Standorte verlagert. Nur so kann die Gemeinde langfristig von den wirtschaftlichen Effekten profitieren und die Investition als echten Gewinn verbuchen.

Ein Rechenzentrum kann zum Leuchtturmprojekt werden – aber nur, wenn die Gemeinde nicht nur die Chancen erkennt, sondern auch die Verantwortung annimmt, die mit einem solchen Vorhaben einhergeht. Es braucht Mut, Weitsicht und die Bereitschaft, gewohnte Pfade zu verlassen. Doch wer diesen Weg geht, kann den ländlichen Raum neu definieren: als Ort der Innovation, der Nachhaltigkeit und der digitalen Souveränität.

Informationssicherheit in IT-Netzwerken und IT-Infrastrukturen im Zeitalter von NIS2

In einer zunehmend digitalisierten Welt sind IT-Infrastrukturen längst nicht mehr nur technische Rückgrate, sondern strategische Assets. Ihre Sicherheit entscheidet über die Resilienz, Compliance und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Die EU-Richtlinie NIS2 verschärft die Anforderungen an Cybersicherheit und zwingt Organisationen dazu, ihre IT-Architekturen nicht nur funktional, sondern auch strukturell sicher zu gestalten. Besonders im Fokus stehen dabei die physische und logische Segmentierung von Netzwerken, die sichere Gestaltung interner und externer Anbindungen und nicht zuletzt der Mensch als potenzieller Risikofaktor.

Die IT-Infrastruktur bildet das Fundament aller digitalen Geschäftsprozesse. Sie umfasst Serverlandschaften, Storage-Systeme, Netzwerkkomponenten, Virtualisierungsplattformen und zunehmend auch Cloud-basierte Dienste. Ihre Komplexität ist dabei Fluch und Segen zugleich. Einerseits ermöglicht sie Skalierbarkeit und Flexibilität, andererseits entstehen durch heterogene Systeme und Schnittstellen neue Angriffsflächen.

Ein zentrales Problem ist die mangelnde Trennung von Systemen mit unterschiedlichen Schutzbedarfen. Wenn produktive Systeme, Entwicklungsumgebungen und externe Schnittstellen unzureichend voneinander isoliert sind, kann ein einzelner kompromittierter Endpunkt zur Eskalation im gesamten Netzwerk führen. Die Infrastruktur muss daher nicht nur leistungsfähig, sondern auch strukturell sicher konzipiert sein, mit klar definierten Zonen, Zugriffspfaden und Kontrollmechanismen.

Die Segmentierung von Netzwerken ist eine der wirksamsten Maßnahmen zur Begrenzung von Schadensausbreitung. Sie unterteilt das Netzwerk in logisch getrennte Bereiche, die jeweils eigene Sicherheitsrichtlinien und Zugriffskontrollen besitzen. Dies kann über VLANs, Firewalls, Mikrosegmentierung oder softwaredefinierte Netzwerke (SDN) erfolgen.

Separierung geht noch einen Schritt weiter. Sie trennt kritische Systeme physisch oder durch dedizierte Infrastrukturkomponenten. Beispielsweise sollten Steuerungssysteme in der Industrie (Operational Technology, OT) niemals direkt mit dem Office-Netzwerk oder dem Internet verbunden sein. Auch Backup-Systeme und Identity-Management-Plattformen verdienen eine isolierte Umgebung, um im Ernstfall als letzte Verteidigungslinie zu fungieren.

Die Anbindung externer Systeme, etwa über das Internet, VPNs oder Cloud-APIs, ist unverzichtbar für moderne Geschäftsprozesse. Gerade in Zeiten der immer mehr aufkommenden Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten sollen firmeninterne Dienste von überall für die Mitarbeiter erreichbar sein. Gleichzeitig stellt diese Anbindung ein erhebliches Risiko dar. Jeder externe Zugang muss als potenzieller Angriffsvektor betrachtet und entsprechend abgesichert werden. Dies umfasst Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Kommunikation, Authentifizierung über MFA und Zertifikate. Traffic-Inspection und Intrusion Detection, Zugriffsmanagement mit Least-Privilege-Prinzip und vieles mehr.

Auch interne Verbindungen im LAN sind nicht per se sicher. Ein kompromittierter Client kann sich über ungesicherte Protokolle oder offene Ports Zugang zu sensiblen Systemen verschaffen. Daher müssen auch interne Netze segmentiert und überwacht werden, etwa durch Network Access Control (NAC), interne Firewalls und kontinuierliches Monitoring.

Die Herausforderung liegt in der Balance: Die Infrastruktur muss performant und flexibel bleiben, darf aber keine Sicherheitslücken durch übermäßige Offenheit oder fehlende Trennung aufweisen.

Neben technischen und strukturellen Maßnahmen bleibt der Mensch einer der größten Unsicherheitsfaktoren in der Informationssicherheit. Fehlkonfigurationen, unachtsames Verhalten, Phishing-Angriffe oder das Teilen sensibler Informationen über unsichere Kanäle sind häufige Ursachen für Sicherheitsvorfälle und oft nicht durch Technik allein zu verhindern.

Gerade im Kontext von NIS2 wird deutlich, dass Sicherheitsbewusstsein auf allen Ebenen der Organisation verankert sein muss. Awareness-Schulungen sind daher essenziell. Sie sensibilisieren Mitarbeitende für aktuelle Bedrohungen, vermitteln korrektes Verhalten im Umgang mit IT-Systemen und fördern eine Sicherheitskultur, die über technische Maßnahmen hinausgeht.

Moderne Awareness-Programme setzen auf interaktive Formate, simulierte Phishing-Kampagnen, Rollenspiele und regelmäßige Updates zu neuen Angriffsmethoden. Sie sollten nicht als einmalige Maßnahme verstanden werden, sondern als kontinuierlicher Prozess, der mit der technischen Entwicklung Schritt hält.

Die NIS2-Richtlinie fordert explizit Maßnahmen zur Netzwerksicherheit, Segmentierung und Kontrolle von Schnittstellen, aber auch zur Schulung und Sensibilisierung von Mitarbeitenden. Unternehmen müssen nachweisen, dass sie Risiken systematisch identifizieren und durch technische sowie organisatorische Maßnahmen minimieren.

Hierzu stehen Maßnahmen zur Verfügung wie Zero-Trust-Architekturen, die jede Verbindung verifizieren, Netzwerksegmentierung nach Schutzbedarf, Sicherheitskonzepte für externe Anbindungen, Monitoring und Logging pro Segment, Awareness-Schulungen und Sicherheitsrichtlinien für Mitarbeitende und nicht zuletzt Notfallpläne für Infrastrukturkomponenten.

Diese Anforderungen sind nicht nur regulatorisch relevant, sondern auch technisch und kulturell sinnvoll. Sie fördern eine Sicherheitskultur, die nicht auf Reaktion, sondern auf Prävention setzt.

Die Sicherheit einer IT-Infrastruktur hängt nicht allein von Tools oder Firewalls ab, sondern von ihrer strukturellen Gestaltung und dem Verhalten der Menschen, die sie nutzen. Segmentierung, Separierung, kontrollierte Anbindungen und kontinuierliche Awareness-Schulungen sind essenzielle Bausteine einer resilienten Architektur. NIS2 macht deutlich, wer seine Infrastruktur nicht strukturiert absichert und seine Mitarbeitenden nicht sensibilisiert, gefährdet nicht nur Daten, sondern auch Geschäftsprozesse, Reputation und kann Unternehmen, je nach Intensität eingetretener Zwischenfälle, bis zur Geschäfstaufgabe schädigen..

MVZ-Projekt in Birstein: Rechtlich genehmigungspflichtig – ethisch sensibel

In unserer Gemeinde sorgt derzeit ein geplantes Bauprojekt für Diskussionen. Ein Mitglied der Gemeindevertretung, zugleich als Bauunternehmer tätig, plant den Bau eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Die Gemeinde soll das Vorhaben durch eine langfristige Mietsicherung unterstützen. Doch rechtlich wie ethisch wirft das Vorhaben Fragen auf.

Rechtlich ist die Lage eigentlich eindeutig. Nach § 77 Abs. 1 Satz 2 der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) ist klar geregelt: Verträge zwischen der Gemeinde und einem Gemeindevertreter – gleich welcher Art – bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung durch die Gemeindevertretung. Ausnahmen gelten nur für Geschäfte nach feststehenden Tarifen oder für unerhebliche Verwaltungsvorgänge. Beides trifft auf das MVZ-Projekt nicht zu.

Ein Mietvertrag über ein MVZ ist ein nicht unbedeutendes Rechtsgeschäft mit erheblicher Tragweite für die Gemeinde. Eine Entscheidung allein durch den Gemeindevorstand – wie zunächst diskutiert – wäre nicht rechtskonform. Ohne Genehmigung durch die Gemeindevertretung wäre der Vertrag schwebend unwirksam.

Darüber hinaus stellen sich allerdings auch ethische Fragen.

Ein Gemeindevertreter, der zugleich wirtschaftlich vom Projekt profitiert, könnte in Entscheidungsprozesse involviert sein, die seine eigenen Interessen berühren. Nicht nur das, es entstehen auch Einblicke in Projekte und Prozesse die nicht unmittelbar mit dem Vorhaben zu tun haben. Auch hier hat ein Gemeindevertreter Einblicke in Details, die einem potentiellen Mitbewerber nicht zugänglich sind. Solche Details könnten Entscheidungen maßgeblich beeinflussen.

Es geht nicht nur um Recht, sondern auch um Vertrauen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sicher sein können, dass Entscheidungen im Rathaus dem Gemeinwohl dienen und nicht den Interessen Einzelner mit tiefen Einblicken in Informationen zu Hintergründen, mittelbare und unmittelbaren Entscheidungen, Prozessen, Finanzierungen und vielem mehr..

Selbstverständlich sind Kompromisse und Alternativen denkbar. Um das Projekt dennoch voranzubringen und gleichzeitig Transparenz und Fairness zu wahren, existieren mögliche Wege.

  • Der betroffene Gemeindevertreter könnte sich bei allen Beratungen und Abstimmungen zum MVZ-Projekt für befangen erklären und nicht mitwirken (§ 25 HGO).
  • Eine öffentliche Ausschreibung könnte sicherstellen, dass das Projekt unter fairen Bedingungen vergeben wird – auch an Dritte.
  • Die Gemeinde könnte das MVZ selbst errichten oder über eine kommunale Gesellschaft betreiben, um wirtschaftliche Abhängigkeiten zu vermeiden.

Nicht zuletzt gibt es nachweislich Unternehmer in Birstein, die ihre Räumlichkeiten bereits angeboten haben. Warum werden solche Tatsachen ignoriert?

Das geplante MVZ ist zweifellos ein wichtiges Projekt für die medizinische Versorgung in Birstein. Doch gerade weil es um viel geht – finanziell, politisch und gesellschaftlich – ist ein transparentes, rechtlich einwandfreies und ethisch sauberes Vorgehen unerlässlich.

Die Gemeindevertretung ist nun gefordert, mit Augenmaß und Verantwortung zu entscheiden.

Zwischen Verantwortung und Verflechtung – wie tragfähig ist die Investitionspolitik der Gemeinde?

Mit wachsender Besorgnis beobachte ich die finanzielle Entwicklung unserer Gemeinde. Der Schuldenberg wächst – nicht nur aufgrund bestehender Kredite, sondern auch durch weitere Investitionen, die der aktuelle Haushalt rechnerisch nicht mehr ausgleichen kann. Selbst erwartete Einnahmen aus Windkraftprojekten, deren Realisierung in weiter Ferne liegt, vermögen daran kaum etwas zu ändern.

Neue werbewirksame Projekte werden angekündigt oder befinden sich bereits in der Umsetzung, Pläne werden geschmiedet, Zukunftsvisionen gezeichnet: ein neues Schwimmbad, modernisierte Bürgerzentrum, zusätzliche Kindergärten, Windkraft und mehr. Alles Maßnahmen, die auf dem Papier zweifellos sinnvoll erscheinen. Doch hinter dem Glanz der Ankündigungen stehen Fragen, die vielen Bürgerinnen und Bürgern auf der Zunge brennen.

Denn was als „Errungenschaften“ verkauft wird, wirkt oft eher wie strategisches Wahlkampfmaterial. Gerade in einer Gemeinde mit begrenzten finanziellen Mitteln scheint der Griff zu prestigehaften Großprojekten überdimensioniert. Man könnte fast meinen, es werde mit Kanonen auf Spatzen geschossen – große Ideen, aber wenig nachhaltige Planung.

Natürlich braucht unsere Gemeinde Investitionen in Infrastruktur und Lebensqualität. Doch muss das wirklich alles gleichzeitig und unter Hochdruck passieren? Warum nicht eine realistische Projektierung mit klarem, tragfähigem Finanzierungskonzept – statt riskanter Vorhaben, die schnell zu einer Belastung für kommende Generationen werden könnten?

Es ist an der Zeit, dass kommunalpolitische Entscheidungen weniger von plakativer Dramaturgie, sondern mehr von kluger, nachvollziehbarer Planung getragen werden. Es braucht eine Politik, die nicht nur laut denkt, sondern auch leise Verantwortung übernimmt.

Umso unverständlicher ist es, dass nun ein Neubau für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) gefördert werden soll, bei dem die Gemeinde langfristig in finanzielle Vorleistung geht. Das Vorhaben ist zweifellos sinnvoll und notwendig – doch die Art und Weise der Umsetzung wirft Fragen auf:

  • Warum gab es keine öffentliche Ausschreibung für dieses Projekt?
  • Warum wurden keine bestehenden Immobilien in Birstein auf ihre Eignung geprüft?
  • Warum wurdem keine zusätzlichen Investoren gesucht?
  • Und warum sind ausgerechnet die handelnden Protagonisten eng in Partei und Gemeindegremien, sowie in bereits abgeschlossenen gemeinsamen Projekten verwoben?

Die Gemeinde plant, das vom Bauunternehmer errichtete Gebäude auf eigene Kosten anzumieten – mit langfristiger Bindung über 20 Jahre. Sollte sich jedoch kein medizinisches Personal finden, das das MVZ betreibt und die Miete übernimmt, bleibt die Gemeinde auf den laufenden Kosten sitzen.

Dabei gäbe es pragmatische Alternativen:

  1. Öffentliche Ausschreibung: Durch ein transparentes Vergabeverfahren hätten auch andere Investoren oder Immobilieneigentümer ihre Konzepte vorlegen können – vielleicht sogar zu besseren Konditionen.
  2. Bestandsimmobilien nutzen: Eine umfassende Prüfung leerstehender oder teilgenutzter Gebäude in Birstein hätte Chancen eröffnet, vorhandene Ressourcen effizient zu nutzen, statt neu zu bauen.
  3. Unabhängige Wirtschaftlichkeitsanalyse: Vor einer solchen Verpflichtung sollte ein externes Gutachten erstellt werden, um Chancen, Risiken und Folgekosten realistisch zu bewerten. Diese Ergebnisse müssten in der Gemeindevertretung oder in den Ausschüssen analysiert und besprochen werden.
  4. Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger: Ein offener Dialog – etwa in Form von Bürgerversammlungen – würde nicht nur Transparenz schaffen, sondern auch Vertrauen stärken.

Ich appelliere daher an alle beteiligten Gremien, dieses Vorhaben im Sinne der Gemeinde und der Bürgerinnen und Bürger nochmals kritisch zu prüfen – nicht aus Prinzip, sondern aus Verantwortung.

Zurück zu On-Premise oder weiter in die Cloud?

Der digitale Wandel hat Unternehmen über Jahre hinweg in Richtung Cloud getrieben – mit Versprechungen von Flexibilität, Skalierbarkeit und geringeren Investitionskosten. Doch in Zeiten wachsender Datenschutzbedenken, steigender Betriebskosten und geopolitischer Unsicherheiten mehren sich Stimmen, die einen kritischen Blick auf diese Entwicklung fordern. Steht womöglich eine Rückbesinnung auf On-Premise-Strategien bevor?

Der Charme der Cloud – und ihre Schattenseiten

Zweifellos haben Cloud-Plattformen wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud den IT-Betrieb revolutioniert. Unternehmen konnten rasch Dienste ausrollen, Innovationen testen und sich global skalieren – ohne eigene Serverlandschaften managen zu müssen. Gerade für Start-ups oder dezentral aufgestellte Organisationen bedeutete die Cloud einen echten Wettbewerbsvorteil.

Doch dieser technologische Komfort hat seinen Preis:

  • Abhängigkeit von Anbietern: Vendor Lock-in erschwert einen späteren Wechsel oder Rückzug.
  • Transparenz und Kontrolle: Datenresidenz, Zugriffskontrollen und Compliance-Anforderungen werden zunehmend komplexer.
  • Kalkulierbarkeit der Kosten: Was als „kostengünstig“ begann, entwickelt sich mit wachsender Nutzung oft zur teuren Dauerlast.
On-Premise: Veraltet oder unterschätztes Comeback?

Die Rückkehr zur lokalen IT-Infrastruktur erlebt derzeit eine stille Renaissance – vor allem in regulierten Branchen, der kritischen Infrastruktur und bei international agierenden Mittelständlern mit ausgeprägter IT-Kompetenz. Gründe dafür sind:

  • Hohe Datensouveränität: Eigene Server bedeuten volle Kontrolle.
  • Planbare Investitionen: Einmalige CAPEX statt schwer vorhersehbare OPEX.
  • Geringere Angriffsfläche: On-Prem-Systeme können abgeschotteter betrieben werden als cloudbasierte Dienste.

Allerdings darf man nicht romantisieren: On-Premise bedeutet gleichzeitig höheren Personalbedarf, komplexere Wartung und größere Investitionen in Security, Backup und Skalierbarkeit.

Hybrid- und Multi-Cloud: Der realistische Mittelweg?

Viele Unternehmen schlagen bereits einen Mittelweg ein: Sie fahren zweigleisig und setzen auf Hybrid-Modelle, bei denen kritische Daten lokal verarbeitet, Standardservices aber aus der Cloud bezogen werden. Oder sie verteilen Lasten auf mehrere Anbieter (Multi-Cloud), um sich unabhängiger zu machen.

Fazit

Die Frage lautet nicht zwingend Cloud oder On-Premise? – sondern: Was passt zur Kultur, den regulatorischen Anforderungen und der strategischen Zielsetzung eines Unternehmens? Die Cloud ist kein Allheilmittel – und On-Premise kein antiquiertes Konzept. Der kluge IT-Verantwortliche wird nicht aus Prinzip, sondern aus Daten und Pragmatismus entscheiden.

am 25.02.2025 hat Birstein gewählt

– März 2025 –

Die Birsteiner Bürgerinnen und Bürger haben sich in der Mehrheit für Rechtspopulismus und Verfassungsfeindlichkeit entschieden.

Warum? Was sind die Ursachen? Frust? Wogegen?

Angst? Wovor? Zuwanderung? Arbeitsplatz? Leib und Leben? Missbrauch des Sozialsystems?

Hilflosigkeit?  Versändlich!

Aufgrund des Namens wird eine Alternative zu den etablierten Parteien versprochen.

Die Alternative wäre es, sich als Bürgerin und Bürger zu engagieren, politisch, in Vereinen und Gemeinschaften, um das Recht auf Mitbestimmung wahrzunehmen und zu sichern.

Zugegeben – rechtes Politikverständnis ist geschichtlich im Verständnis stark markiert und wird mit Rassissmus, Fremdenfeindlichkeit und Verfassungs- und Demokratiefeindlichkeit gleichgesetzt.

Das muss es aber nicht.

Sowohl der rechte Rand, als auch der linke Rand sind extreme gesellschaftliche Meinungen und in der Demokratie notwendig und sinnvoll.

Nur so kann ein ausgeglichener Umgang mit unterschiedlichen Themen gesichert werden.

Wählt man aber diese veremindliche „Alternative“ als politische Partei, übersieht man, dass genau diese demokratisch freiheitlichen Themen nicht propagiert werden.

Demokratifeindlichkeit, gemeinschaftliche Errungenschaften wie einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, eine gemeinsame Währung, abzulehnen, Pauschalisierung durch Randgruppenpolemik und Rassendiskriminierung machen eine solche Partei unwählbar.

Weiterhin macht sich eine solche Partei unglaubwürdig, wenn deren Kanzlerkandidatin der vergangenen Bundestagswahl, ein Leben jenseits der Werte der eigenen Partei führt. Ein Leben in einer gleichgeschlechtlichen Beziehunng mit einer Partnerin mit MIgrationshintergrund, einem adoptierten Kind und dem Wohnsitz und dem Lebensmittelpunkt außerhalb der Bundesrepublik.

Konsequenterweise wäre eine solche Kanzlerin völlig widersprüchlich.

Wir haben nach wie vor in Deutschland eines der besten – wenn nicht sogar das beste Sozialsystem der Welt. Es geht den Menschen nicht schlechter aufgrund dieses unschlagbaren Sozialsystems. Wir haben nach dem Zweiten Weltkrieg unseren stetig steigenden Wohlstand der Demokratie zu verdanken.

Den Staat als Schuldigen für persönliche Schicksalsschläge, Verschlechterungen des persönlichen Wohlstandes und alles Schlechte, das einem widerfährt, zu identifizieren ist ein einfaches Unterfangen. Kommt da eine angebliche „Alternative“ um die Ecke, ist das eine willkommene und einfache Gelegenheit.

So einfach sollte man es sich nicht machen. Nutzt die Demokratie, so lange wir sie haben, um Euch zu engagieren, um mitzumachen, um unser schönes Birstein zu stärken und nach vorne zu bringen. Verlasst Euch aber nicht auf Alternativen, die sich durch Polemik oftmals gut und richtig anhören, befasst man sich aber etwas tiefer damit, eher das Gegenteil bedeuten.

Die politischen Ränder sind wichtig. Themenbezogen sollte man für einige Themen mehr nach links und für andere Themen mehr nach rechts schauen, um umsetzbare Kompromisse und Lösungen zu finden, die allen helfen und nutzen und die Mitte der Gemeinschaft und Gesellschaft verbessern, oder zumindest nicht verschlechtern.

Die Entscheidung dürfen allerdings niemals nur von extrem links, oder von extrem rechts getroffen werden. Das wäre das Ende des Lebens, wie wir es kennen, genießen und seit 80 Jahren in unserem schönen Land und unserer schönen Gemeinde BIrstein schätzen.

Wo investieren wir uns hin?

– Februar 2025 –

Für die Jahre 2025 bis 2028 stehen in der Gemeinde Birstein über 16 Millionen Euro an Investitionen an, die bereits geplant sind. Für die Finanzhaushalte der nächsten Jahre bedeutet das einen durchschnittlichen Ausgleich von über 4 Millionen Euro jährlich. Hier sind weder unvorhergesehene Aufwände enthalten noch sind Erhöhungen dieser geplanten Investitionen aufgrund von Preiserhöhungen durch Inflation und anderer Kostensteigerungen kalkuliert.

Ein Haushalt ist erst dann genehmigungsfähig, wenn er ausgeglichen ist. Vereinfacht gesagt, um einen Haushalt auszugleichen müssen die Einnahmen die Ausgaben ausgleichen. Schafft man das nicht, gibt es die Möglichkeit, Investitionen auf mehrere Jahre zu kalkulieren und so einen Spielraum zu schaffen, den Haushalt möglichst lange genehmigungsfähig zu rechnen, da die Abträge der Investitionen kreativ genutzt werden können.

Im besten Fall funktioniert dieses Risiko und man schafft es, den Haushalt mit langfristigen Einnahmen  aus zusätzlichen Quellen ausgeglichen zu halten. Fallen diese Einnahmen weg, wird lediglich der letzte Haushalt in der Planungsphase nicht mehr genehmigungsfähig sein, weil irgendwann Rechnungen zu zahlen sind.

Wer erinnert sich da noch an die ursprünglichen Bedenken Einzelner, deren Verhalten als projekbehindernd und ablehnend missverstanden wurde. Diese vermeindlichen Spielverderber und Schwarzseher, die alles verhindern wollten, was es an tollen, spannenden und zukunfstweisenden Projekten gab.

Nun, irgendwann kommt die Rechnung. Ist der Haushalt dann nicht mehr genehmigungsfähig, muss er konsolidiert werden. Das bedeutet wiederum, die Kommune muss Maßnahmen umsetzen, um entweder einzusparen, oder zusätzliche Einnahmen zu generieren. Das ist dann aber in aller Regel nicht mehr möglich und die Kommune wird durch die zuständige Aufsichtsbehörde beauftragt, Einnahmen durch Anpassungen der Steuern – in aller Regel wird das dann die Grundsteuer B sein, da das am effektivsten ist – zu generieren, damit der Haushalt wieder ausgeglichen und genehmigungsfähig ist.

Nun werden die kommunalen Verantwortlichen zurecht sagen können, dass dies nicht deren Intension war, sondern die Beauftragung durch die Behörde auferlegt wurde.

Wer wird sich dann noch daran erinnern, dass es einmal „Spielverderber“ gab, denen das Wohlbefinden und der Wolhlstand ihrer Mitbürger wichtiger waren, als wahlkampfwirksame schöne bunte und große Projekte.

Kehren wir nun zurück in die Gegenwart.

Es ist nicht so, dass die Zweifler gegen diese Projekte sind. Vielmehr sollten diese Projekte nach Notwendigkeit und Liquidität so priorisiert werden, dass sie umgesetzt werden können, aber dennoch den Bürgerinnen und Bürgern genau dazu dienen, wofür sie gedacht sein sollten: als Aufwertung der Lebensqualität in unserer schönen Gemeinde, ohne dafür gesondert – wenngleich auch erst in einigen Jahren – zur Kasse gebeten zu werden.

Dafür ist es allerdings auch notwendig, Projekte mit höherer Priorität vorzuziehen und in Abstimmungen gegen Projekte zu stimmen, die anders umgesetzt und effizienter priorisiert sogar forciert worden wären und werden.

Warum soll ich wählen?

– Januar 2025 –

Weil es mein Recht und Privileg ist!

Durch die Wahl bestimmen wir als Bürger unsere Vertreter. Artikel 20 des Grundgesetzes sichert die Demokratie und ermöglicht es jedem Wahlberechtigten, aktiv an der Demokratie teilzunehmen.

Weil jede Stimme zählt!

Wahlen können oft knapp ausgehen. Jede einzelne Stimme kann entscheidend sein, um die Partei zu unterstützen, die ich favorisiere. Meine Stimme zählt!

Weil andere entscheiden, wenn ich nicht wähle!

Nicht abgegebene Stimmen gehen verloren. Wenn ich nicht wähle, überlasse ich anderen die Entscheidung, wer mich vertritt.

Weil Wählen mich vor Extremismus schützt!

Nicht zu wählen, erleichtert es extremistischen Kräften, mehr Einfluss auf die Politik zu gewinnen. Eine hohe Wahlbeteiligung kann dies verhindern. Deshalb ist meine Stimme wichtig.

Weil Nichtwählen aus Protest nicht funktioniert!

Eine Partei durch Nichtwählen abstrafen, funktioniert nicht. Meine Stimme geht einfach verloren. Nicht zu wählen, schadet keiner Partei. Wenn ich wähle, kann ich klar eine Partei bevorzugen.

Weil Wählen heißt, Verantwortung zu übernehmen!

Die Politik entscheidet heute über viele Themen von morgen, die uns in Zukunft betreffen werden. Nichtwähler verzichten darauf, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und sie mitzugestalten.

Weil ich aktiv die Politik beeinflussen kann!

Mit meiner Stimme nehme ich Einfluss auf die Politik und somit auf wichtige Fragen des Alltags.

Weil auch ungültige Stimmzettel zählen!

Es ist besser, einen ungültigen Stimmzettel abzugeben, als gar nicht zu wählen – denn ungültige Stimmen zählen zur Wahlbeteiligung. Viele ungültige Stimmen setzen ein symbolisches Signal: Das Interesse an Politik ist da, aber die Parteien repräsentieren nicht die Wähler.

Weil Wählen Bürgerpflicht ist!

Niemand ist gezwungen, zur Wahl zu gehen. Aber ich habe die Freiheit dazu – und sollte sie nutzen! Eine Demokratie kann nur bestehen, wenn sich Bürger daran beteiligen. Außerdem sind die gewählten Personen dadurch legitimiert, dass möglichst viele für sie gestimmt haben.

KI und Informationssicherheit

Das Jahr 2025 ist wenige Stunden alt. Fragt man eingängige Suchmaschinen nach den Trends für das neue Jahr wird nach wie vor das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) in den vorderen Regionen der Aufzählungen genannt.
KI ist zwar nicht die „dunkle Bedrohung“, die uns aus diversen achtziger-Jahre Filmen, deren Fortsetzungen und Spin-Offs mit und ohne Herrn Schwarzenegger zugegebenermaßen auch mich sehr unterhalten, dennoch sollte sie auch nicht als der Heilsbringer in allen Lagen verkündet werden.

KI kann nicht nur erkennen, wann welche Angreifer versuchen auf welche Art und Weise auch immer in Systeme und Infrastrukturen einzudringen, sondern sie kann auch exakt von diesen Angreifern genutzt werden. Als Fazit ist zu sagen, dass der Anspruch an die Informationssicherheit in Unternehmen stetig steigt und der Wettlauf zwischen Verteidigungsmechanismen und Angriffsszenarien mehr denn je auf dem Programm der IT-Abteilungen steht.
Um den Herausforderungen durch KI in der Informationssicherheit gerecht zu werden, sind kontinuierliche Anpassungen und Weiterentwicklungen der Sicherheitsstrategien notwendig. Dazu kann der Einsatz von KI zur Bedrohungserkennung, die in Echtzeit Anomalien analysieren kann, zählen.

Ebenso wichtig ist eine Zero Trust-Architektur, bei der keinem Benutzer oder Gerät automatisch vertraut wird. Fortlaufende Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter helfen, menschliche Fehler zu minimieren und die Sicherheitskultur zu stärken. Vorausschauende Analysen ermöglichen die frühzeitige Identifikation von Schwachstellen und Angriffsvektoren, was eine proaktive Risikominderung erlaubt. Automatisierung von Sicherheitsprozessen kann wiederholende Aufgaben bewältigen und Sicherheitsteams entlasten. Letztlich müssen Sicherheitsrichtlinien regelmäßig überprüft und an die sich ändernde Bedrohungslandschaft angepasst werden. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Informationssicherheit kontinuierlich zu verbessern und auf dem neuesten Stand zu halten.